Als ich vor zwei Jahren einen Privatkredit aufnahm, um mein Tiny House zu finanzieren, war mir eines besonders wichtig: Flexibilität bei der Rückzahlung. Ich wusste, dass mein Einkommen als freiberuflicher Grafikdesigner Schwankungen unterliegt, und wollte die Möglichkeit haben, in guten Monaten mehr zurückzuzahlen. Heute möchte ich meine Erfahrungen mit Sondertilgungen teilen und erklären, warum sie bei Privatkrediten oft einfacher sind als bei Bankkrediten.
Was sind Sondertilgungen?
Zunächst einmal zur Definition: Sondertilgungen sind zusätzliche Zahlungen, die über die vereinbarten regelmäßigen Raten hinausgehen. Sie können die Gesamtlaufzeit des Kredits verkürzen oder die Höhe der zukünftigen Raten reduzieren.
Meine Vereinbarung mit dem privaten Kreditgeber
In meinem Fall hatte ich mit meinem Kreditgeber, einem ehemaligen Bankangestellten im Ruhestand, folgende Vereinbarung getroffen:
- Grundsätzliche monatliche Rate: 300 €
- Möglichkeit zu Sondertilgungen: Jederzeit, ohne Obergrenze
- Keine Zusatzgebühren für Sondertilgungen
Diese Flexibilität war einer der Hauptgründe, warum ich mich für einen Privatkredit entschieden hatte.
Meine Erfahrungen mit Sondertilgungen
Das erste Jahr: Regelmäßige kleine Sondertilgungen
Im ersten Jahr nutzte ich die Möglichkeit zu Sondertilgungen häufig, aber in kleinem Umfang. Immer wenn ich einen gut bezahlten Auftrag abgeschlossen hatte, zahlte ich 100-200 € zusätzlich. Das gab mir ein gutes Gefühl und half, die Zinslast zu reduzieren.
Das unerwartete Großprojekt
Im zweiten Jahr bekam ich überraschend einen Großauftrag. Nach Abschluss des Projekts konnte ich eine Sondertilgung von 5.000 € leisten. Ich informierte meinen Kreditgeber, und wir einigten uns darauf, die Laufzeit des Kredits entsprechend zu verkürzen, anstatt die monatliche Rate zu senken.
Die Herausforderung: Ein schwacher Monat
Es gab auch Zeiten, in denen das Geld knapper war. In einem besonders schwachen Monat sprach ich mit meinem Kreditgeber und wir einigten uns darauf, die Rate für diesen Monat auszusetzen und ans Ende der Laufzeit anzuhängen. Die zuvor geleisteten Sondertilgungen gaben beiden Seiten die Sicherheit, dass dies kein Problem darstellt.
Vorteile der Sondertilgungen bei Privatkrediten
- Flexibilität: Anders als bei vielen Bankkrediten konnte ich jederzeit und ohne Obergrenze Sondertilgungen leisten.
- Keine zusätzlichen Gebühren: Viele Banken verlangen Gebühren für Sondertilgungen. Bei meinem Privatkredit fielen keine Extrakosten an.
- Individuelle Absprachen: Die persönliche Beziehung zu meinem Kreditgeber ermöglichte es, individuelle Lösungen zu finden, z.B. bei der Anpassung der Laufzeit.
- Psychologischer Effekt: Die Möglichkeit, aktiv die Schuldenlast zu reduzieren, gab mir ein Gefühl der Kontrolle und Motivation.
Worauf ihr bei Sondertilgungen achten solltet
- Klare vertragliche Regelung: Achtet darauf, dass die Möglichkeit zu Sondertilgungen explizit im Vertrag festgehalten ist.
- Dokumentation: Haltet jede Sondertilgung schriftlich fest und lasst sie vom Kreditgeber bestätigen.
- Auswirkungen besprechen: Klärt im Vorfeld, wie sich Sondertilgungen auf die Laufzeit oder Ratenhöhe auswirken.
- Steuerliche Aspekte: Bei größeren Sondertilgungen kann es sinnvoll sein, die steuerlichen Auswirkungen zu prüfen.
Mein Fazit
Die Möglichkeit zu flexiblen Sondertilgungen war für mich ein entscheidender Vorteil des Privatkredits. Sie ermöglichte es mir, meine schwankenden Einnahmen optimal zu nutzen und den Kredit schneller als geplant zurückzuzahlen. Gleichzeitig gab mir die Flexibilität ein Gefühl der Sicherheit in finanziell schwächeren Zeiten.
Wenn ihr über einen Privatkredit nachdenkt, empfehle ich euch, das Thema Sondertilgungen offen mit dem potenziellen Kreditgeber zu besprechen. Es kann ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche und stressfreie Kreditrückzahlung sein.
Habt ihr Erfahrungen mit Sondertilgungen bei Privatkrediten gemacht? Oder habt ihr Fragen zu meinen Erlebnissen? Ich freue mich auf eure Kommentare und einen regen Austausch!
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